Boardgame Review: Die Legenden von Andor: Zwei-Spieler-KartenspielLesezeit etwa 4 Minuten

Vor gut einem Jahr befanden wir uns hier regelrecht im Andor-Rausch und haben uns quasi jedes Wochenende getroffen um mindestens eine neue Legende zu spielen. Irgendwann hatten wir dann leider alle Legenden durch und auch die erste Erweiterung war genau so schnell verschlungen wie wir es gekauft hatten.

Irgendwann bin ich dann bei Facebook auf eine Zweispielervariante des Spiels aufmerksam geworden und habe mir diese auch schnell auf meine Amazon Wunschliste gespeichert. Zwischendurch haben wir uns dann vorerst mit anderen Spielen über Wasser gehalten, was auch einfach so zu Stande kommt da wir meist mehr als zwei Leute sind wenn wir was spielen wollen. Zu Weihnachten haben meine Eltern dann aber ganz vorbildlich besagte Amazon Wunschliste durchgeklickt und haben uns die Zweispielervariante geschenkt. (Herzlichen Dank an dieser Stelle nochmal!)

Wie der Karton schon verrät handelt es sich hierbei um ein kooperatives Kartenspiel, man spielt also gemeinsam gegen das Spiel. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kartenspielen gibt es bei Andor aber auch noch ein Spielfeld auf dem sich die beiden Heldenfiguren bewegen und Events triggern. Dies dient aber hauptsächlich der Visualisierung des Spielfortschritts und die eigentlichen Spielzüge werden mit den Karten durchgeführt weshalb man wohl letzen Endes auch von einem Kartenspiel spricht. Naja.

Beide Spieler haben vor sich drei sogenannte Heldenreihen liegen, von denen sie pro Runde eine aktivieren und die oberste Karte spielen müssen. Befindet sich der Held oben, kann man aus verschiedenen Aktionen wählen (gehen, kämpfen, Sonderfähigkeiten), bei allen anderen Kartentypen muss jeweils eine bestimmte Aktion ausgeführt werden danach wird die Karte je nach Typ wieder ans Ende der Reihe gelegt oder kommt aus dem Spiel. Im Gegensatz zum großen Spiel kommt die Zweispielervariante daher ohne Würfel und großes Spielbrett aus, bietet aber dennoch die Möglichkeit, sich bei der Aktivierungsreihenfolge strategisch auszuleben. Lieber zwei Felder gehen und das geile Item bekommen oder warten und gemeinsam das große Monster zu Brei kloppen?

Die verschiedenen Legenden (Spielfelder) bieten meist auch jeweils eigene Sonderfelder und sind durch einen variierbaren Mittelteil auch locker mehrfach spielbar. Start und Ende sind vorgegeben, dazwischen befinden sich jeweils zwei zufällig ausgewählte Etappen. Wer will kann natürlich auch mehr als zwei Etappen in die Mitte legen und das Spiel so noch etwas länger gestalten. Sehr sympatisch fand ich, dass es auch hier wieder ein Lernabenteuer gibt, sodass man mehr oder weniger direkt losspielen kann, ohne sich erst komplett durch das Handbuch arbeiten muss um überhaupt irgendwas zu verstehen.

Der Aufbau ist dank der wenigen Materialien auch sehr fix bewerkstelligt, in 2-5 Minuten ist das Feld aufgebaut und bietet im Anschluss 45-60 Minuten Spiel. Ein ganz solides Verhältnis finde ich. Zumal für eine weitere Runde lediglich die vier neuen Legendenkarten aufgebaut werden müssen, was auch super fix geht.

Das Material ist auch sehr platzsparend in einem quadratischen Karton untergebracht, man kann das Spiel also auch super noch mit in den Koffer packen für wenn man im Urlaub dann doch mal einen Abend auf dem Hotelzimmer bleibt weil man einen der zehn Regentage des Jahres erwischt hat.

Bei Amazon gibt’s Die Legenden von Andor – Chada und Thorn momentan für 15 Euros zu kaufen, was ich schwer in Ordnung finde und jedem Empfehlen kann, der an einem ruhigen Abend zu zweit ruhig mal über die geistigen Anforderungen von Phase 10 und Co hinaus will.