My Bloody Valentine 3D (2009)Lesezeit etwa 5 Minuten

Vor ein paar Wochen sah ich im Fernsehen den Slasher My bloody Valentine und nach etwas Recherche fand ich heraus, dass bald ein Remake anstehen sollte. In 3D. Nun ist es soweit, dass ich es in Paderborn in den UCI Kinoplex schaffte und den Film (der auch in 2D in den Kinos laeuft) mit stylischer Brille gucken konnte. In der Vorschau waren viele 3D-Trailer zu sehen. Unter anderem fuer den neuen Ice Age und Disney’s Oben

“Harry Warden ist wieder da!”

Regie
Patrick Lussier

Hauptdarsteller
Jensen Ackles als Tom Hanniger
Jaime King als Sarah Palmer
Kerr Smith als Axel Palmer

Tom Hanniger vergisst, das Metangas in einem Minenschacht abzulassen und so kommt es zu einer Explosion, die mehrere Bergarbeiter im Schacht einsperrt. Harry Warden bringt seine Kollegen kaltbluetig mit einer Spitzhacke um, damit er mehr Luft fuer sich hat. Als er geborgen wird liegt er lange Zeit im Koma und wacht in der Nacht zum Valentinstag auf und das Morden geht weiter: Er wuetet im Krankenhaus und stuermt danach eine Party im Bergwerg und bringt auf seiner Tour insgesamt 22 Mensch um bis er schliesslich vom Sheriff erschossen wird und seine Leiche im Wald verscharrt wird. Nur die drei Teenager Tom, Sarah und Axel ueberleben das Massaker. Tom, dessen Vater die Mine gehoert verschwindet aus seiner Heimat.
Er kommt nach 10 Jahren wieder zurueck in das Dorf um die Mine nach seines Vaters Tod zu verkaufen. Und mit seiner Ankunft beginnen auch wieder die Morde. Der Verdacht faellt schnell auf ihn, doch immer mehr Indizien weisen darauf hin, dass jemand anders die blutigen Taten begangen hat.

Zuersteinmal war ich sehr ueberrascht, wie gut die 3D-Effekte doch waren. Ich hatte wesentlich Schwaecheres erwartet. Allerdings fiel mir schnell auf, dass der Film ohne raeumliche Darstellung wohl nur halb so gut ist, weil der Zuschauer oft regelrecht ins Geschehen eingebunden wird. So schaut man bspw. direkt in den Lauf eines doppellaeufigen Schrotgewehrs und bekommt eine Spitzhacke entgegengeworfen. Das war schon sehr beeindruckend.  Auch sonst war der Film optisch nicht schlecht. Besonders gefallen hat mir die Szene in der Harry Warden die Lampen im Schacht verschlagen hat. Ich kann leider nicht genauer darauf eingehen ohne das Ende zu Spoilern: [spoiler]Tom zerschlaegt die Birnen mit der Hacke und in den Momenten der Explosionen wechselt seine Gestalt zu der von Harry Warden[/spoiler]

Es gab trotz grober Storyaenderungen (dazu spaeter mehr) immer wieder parallelen zum Original und auch zu anderen Filmen. So wurde beispielsweise die “Heeeeeeere’s Jooooooooohnny“-Szene aus Stanley Kubricks The Shining nachgespielt. Ich weiss nicht, ob es Zufall war, aber der Eingang vom Krankenhaus sah exakt so aus wie der Eingang in The House of the Dead: Overkill fuer die Wii. Da ich aber nicht unbedingt vermute, dass es gewollt ist belasse ich es dabei und freue mich im stillen Kaemmerchen ueber diese Szene.

Die Hinrichtungen wurden alle sehr brutal und “offen” dargestellt, sodass man als Zuschauer jede Menge Blut sehen konnte und auch ab und an ein Koerperteil richtung Saal flog. Ausser Brutalitaet gibt es auch noch eine mehr minuetige Nacktszene mit Betsy Rue, die im Evakostuem durch die Weltgeschichte rennt. Mich wundert wirklich, dass der Film hier ungeschnitten mit einer 18er Freigabe in die Kinos kam.

Nun Zur Story des Films. Leider wurde hier ordentlich veraendert, hinzugedichtet und weggelassen. Eigentlich kann man My bloody Valentine 3D eher als Neuinterpretation statt als Remake sehen. Denn bis auf das Grundgeruest des mordenden Bergarbeiters und ein paar Gleichheiten, die auch als Hommage gewertet werden koennten haben die beiden Filme nicht viel gemein.  So wurde beispielsweise das Ende des Originals von 1981 mit dem Anfang vermischt und somit gibt es mehr oder weniger eine ganz andere Ausgangssituation. Im Original steht die Geschichte um Sarah, Tom und Axel auch nicht so sehr im Mittelpunkt, denn dort wird neben der Suche nach dem Moerder auch noch eine ganz andere Geschichte erzaehlt. Es duerfen naemlich keine Valentinsfeiern mehr veranstaltet werden (daher auch der Titel), da Harry Warden sonst weiter morden wuerde.

Fazit
Insgesamt fand ich den Film recht unterhaltsam. Auch wenn er mit der Vorlage nicht viel gemeinsam hat kann man ihn ruhig anschauen wenn man die Moeglichkeit hat, ein 3D-Kino zu besuchen. Wie in den meisten Horrorfilm-Remakes wurde groesstenteils auf dichte Atmosphaere verzichtet und auf Splatter und/oder Shocker gesetzt. Wo man sich in der Version von ’81 noch gruselt kommt beim Remake kaum noch Spannung auf. Da der Film aber in 3D (fuer mich) etwas voellig neues ist, kann ich ueber die genannten Aspekte weitestgehend wegsehen und habe das Spektakel sehr genossen. Ich hoffe, dass in Zukunft mehr Realfilme in 3D in den Kinos gezeigt werden.

7 von 10 moeglichen Punkten

Trailer [Englisch]

Links
My bloody Valentine in der OFDb