Folgender Rueckblick enthaelt (natuerlich, duh.) eine gewisse Menge Spoiler! Also nur weiterlesen, wenn euch das egal ist und/oder ihr auf Stand seid und ihr aus irgendeinem Grund trotzdem noch meine Meinung zu dem Kram wissen wollt.
Das war es also, das grosse Finale der fuenften Staffel von The Walking Dead. Ich muss zugeben, dass ich seit der letzten Episode ziemlich gehyped war und vor Aufregung buchstaeblich auf meinem Sofa hin- und herrutsche. Das lag aber nicht ausschliesslich an meiner Gehypedheit, sondern auch daran, dass das Tempo der Episode einfach unglaublich gut war. Die verschiedenen Stories wurden gut zusammen geschnitten und einzelnen Szenen wirkten nie zu lang oder zu kurz. Die angekuendigten 90 Minuten haben sich dank Werbung auf letztendlich knapp 65 Minuten reduziert, was aber auch noch okay war. Die zusaetzlichen 25 Minuten wurden gut genutzt und ich freue mich schon darauf, die siebenmonatige Pause mit dem hoffentlich guten Prequel/Spinoff Fear the Walking Dead zu verkuerzen zu koennen.
Meine Spekulation von letzter Woche bezueglich Morgan und den Wolves hat sich in sofern bewahrheitet, dass sie zwar aufeinander treffen, Morgan aber ganz klar die Oberhand hat. Ich war ein bisschen ueberrascht davon, dass er die beiden Wolves so problemlos mit seinem Bo-Stab verpruegelt hat, aber andererseits hat er sich in Staffel 3 ja auch schon seine eigene Festung gebaut. Wieso sollte er dann nicht auch Kampfkunst trainiert haben? Viel merkwuerdiger fand ich hier, dass man nach dem Kampf noch gezeigt hat, dass die Pistole gar nicht geladen war, dann aber erst im Interview nach der Ausstrahlung darauf hinweisen muss, dass Morgan nochmal gehupt hat um Walker anzulocken und diese davon abhalten wollte, die beiden Typen zu fressen. Da haette man ihn ruhig vor seiner Abreise noch gegen 1-2 Zombies kaempfen lassen koennen um seine Taten zu erklaeren.
Daryl und Aaron sind weiterhin im Wald unterwegs und verfolgen mittlerweile eine Person in einem roten Poncho, die sie indirekt in eine Falle lockt. Ehe er sich versieht, befindet Daryl sich eingeschlossen in einem Auto, umzingelt von einer Meute untoter Kadaver. Genau wie sein Bruder Merle einst, allerdings nicht mit einer Flasche Schnapps, sondern mit Aaron und dem Plan, zu am Leben zu bleiben. Zum Glueck kommt Morgan gerade im richtigen Augenblick und hilft ihnen, sich zu befreien. Ich fand das Zusammenfinden der drei sehr clever gemacht, da sie sich eigentlich gar nicht kennen, Morgan aber die Karte dabei hat, auf der Abraham einst seine Entschuldigung an Rick hinterlassen hatte. Neben der Verstrickung dieser beiden Handlungstraenge bot uns diese Szene auch noch eine sehr coole Hommage an Dawn of the Dead. Den Film, der Tom Savini (und seine Special Effects) beruehmt und zum Mentor von Greg Nicotero gemacht hat. Nicotero wiederum ist heute verantwortlich fuer die Effekte von The Walking Dead. So schliesst sich der Kreis. Es gab uebrigens auch schon zuvor solche Easter Eggs, denn in Staffel drei und vier hatten sowohl der Plaid Shirt Zombie aus Dawn als auch Bub aus Day kleine Cameos.
Auch Glenn und Nicholas sind ausserhalb der Mauern unterwegs, allerdings aus anderen Gruenden: Nachdem Glenn seinem neuen besten Freund letzte Woche noch verklickert hatte, wie wenig er eigentlich von ihm haelt und dass er nie wieder einen Fuss ausserhalb der Mauern setzen wird, macht dieser sich darauf hin direkt mal auf die Socken nach – natuerlich – ausserhalb der Mauern. Glenn schluckt den Koeder und folgt ihm. Nachdem er ihn hinterhaeltig in die Schulter schiesst, laesst Nicholas unseren lieben Glenn dann auch einfach mit drei Fangirls Walkern am Hals zurueck. Bringt ihm jedoch wenig, denn Glenn ist jemand der sich bereits vor zwei Staffeln aus einem Raum befreien konnte in dem er es unbewaffnet und an einen Stuhl gefesselt mit einem Walker aufnehmen musste. Und so ein grossartig harter Hund wie Glenn nunmal ist, bringt er Nicholas danach nicht zur Strecke, sondern schleppt ihn zurueck nach Alexandria, wo er (hoffentlich) eine gerechte Strafe fuer sein Verhalten bekommt.
Ein weiterer Fast-Mord wurde in dieser Episode noch von Sasha begangen, aber aus ganz anderen Gruenden als man von ihr jetzt erwarten wuerde. Sie hat eingesehen, dass mit ihr etwas nicht stimmt und sucht daher Hilfe bei Gabriel. Verstaendlich, denn wenn ich mich aus Frust, Angst, Trauer, naja eigentlich ganz egal welchem Grund auf einen Haufen Zombieleichen lege um zu mir selbst zu finden, dann wuerde ich auch um Hilfe bitten. Der Haken an der Sache ist nun aber, dass auch Gabriel mittlerweile nicht mehr alle Tassen beisammen hat. Zunaechst begibt er sich allein in den Wald um spazieren zu gehen. Natuerlich hat er einfach keinen Bock mehr und will sich von den Untoten zu einem von ihnen machen lassen. Hahaha, der Priester laesst sich konvertieren hahaha. Doch dann sieht er, dass der Walker einen Strick um den Hals hat und er erinnert sich, dass man fuer Selbstmord in die Hoelle kommt. Daraufhin entscheidet er sich kurzfristig um, legt einen der coolsten Kills der Staffel hin und begibt sich zurueck nach Alexandria. Dort angekommen ist ihm alles noch egaler als vorher und auf die (zugegeben super daemliche) Bitte hin, das Tor zu schliessen reagiert er kaum und schliesst das Gatter nur aeusserst duerftig. Danach begibt er sich in seine Kirche und trifft dort eben auf Sasha. Er sagt, er koenne ihr nicht helfen und die beiden streiten sich immer heftiger, sodass Sasha bereits mit ihrer Waffe auf ihn zielt als Maggie hineinstuermt und die beiden zur Dorfversammlung abholen will.
Und damit waeren wir auch schon bei dem Teil, um den es in dieser Folge eigentlich am meisten geht: Die Entscheidung ob Rick bleiben darf oder nicht. Die ganze Heranfuehrung aus Ricks Sicht war eine gute Idee, denn genau wie der Zuschauer weiss auch er nichts ueber die Ereignisse seit dem Augenblick als er von Michonne umgehauen wurde. Carol zeigt hier mal wieder wie unglaublich abgebrueht sie mittlerweile einfach ist und trifft mit ihrer “These people are like children. And children like stories!”-Einschaetzung der uebrigen Bewohner den Nagel auf den Kopf.
Auch die Szene in der sie Pete konfrontiert ist ziemlich grossartig, da sie damit bereits den Grundstein fuer Petes Hinrichtung gelegt hat. Besiegelt wurde diese damit, dass sie Rick anfangs noch zurueck haelt und ihn warten laesst, bis Pete irgendwem was antut und die Bewohner die schmerzliche Erfahrung machen, dass Rick recht hatte als er blutueberstroemt mit seiner Waffe herumfuchtelte und von der Sicherheit der Stadt sprach.
Abrahams versuch, die Welt jenseits der Mauern zu erklaeren fand ich persoenlich sehr cool, besonders weil es sich wie eine Symbiose aus ihm und Eugene anhoerte. Ob sie dem angedachten Zweck, Rick in ein besseres Licht zu stellen jedoch nachgekommen ist, stelle ich aber eher in Frage.
Simply put there is a vast ocean of shit that you people don’t know shit about. Rick knows every fine grain of said shit and then some.
-Abraham Ford
Zuletzt noch ein paar Saetze zu den Wolves. Meine Guete sind das verrueckte Leute. Ich bin ein bisschen beeindruckt davon, wie clever und effektiv sie ihre Falle gebaut haben. Und sollten es wirklich nur die beiden sein, die wir jetzt in dieser Episode gesehen haben, dann duerfte Rick wohl den Highscore der meist gekillten Walker abgeben duerfen. Dank Morgans Gutmuetigkeit zum Anfang der Episode werden wir zum Schluss dann auch noch Zeuge davon, wie die beiden Wolves dem Typen im roten Poncho die Kehle durchschneiden und ihn zu einem Teil ihrer Zombie-Armee machen. Toller Einfall, den Woelfen ein Rotkaeppchen zu geben. Ausserdem finden Sie Aarons Fotos von Alexandria und damit duerfte wohl klar sein, in welche Richtung Staffel 6 geht.
Und hier noch als Bonus die Kurzfassung in Bildern:
Was bisher geschah:
Aktuelle Season: [catlist name=”twd-s05″ numberposts=-1 oderby=title order=asc]
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