Wir leben in einer Zeit, in der so ziemlich jeder, der älter als sagen wir mal 15 Jahre alt ist, einen Taschencomputer mit sich herum trägt, auf dem so ziemlich alle (Konsolen)Spiele emuliert spielbar sind, die älter als sagen wir mal 15 Jahre alt sind. Das allein ist schon ein ziemlicher Hammer, finde ich.
Darum soll es hier heute aber nur indirekt gehen, denn um auf einem Handy gescheit spielen zu können, benötigt der Gamer von Welt nämlich Knöpfe, die gedrückt werden können. Grundsätzlich funktioniert sowas auch mit einem Overlay auf dem Touchscreen, aber zum Einen fehlt da eben das haptische Feedback (gerade bei einem Steuerkreuz oder Analogstick ist das super nervig) und zum Anderen mag ich nicht ständig meine eigenen Finger im Bild haben. Als Kleiner Disclaimer an dieser Stelle noch der Hinweis darauf, dass sämtliche meiner Mobilgeräte unter Android laufen und ich daher nur raten kann, ob das unter iOS auch so funktioniert.
Es war einmal ein Gamepad
Meinen ersten Kontakt in dieser Richtung hatte ich mit dem NES30 der Firma 8Bitdo. Ich war sofort davon begeistert, wie gut der namensgebende Controller vom NES nachempfunden, aber praktischerweise um 2 Schulter- und zwei Daumentasten erweitert wurde. Zusätzlich gab es auch noch einen Aufsteller für Handy oder Tablet dabei, der ganz bequem hinter das Gamepad geklemmt werden kann, wenn er nicht benötigt wird. Was bei mir übrigens sehr oft der Fall war, denn ich habe das Gamepad hauptsächlich am PC genutzt. Klar, ich hätte auch einfach eins meiner XBOX360-Pads nehmen können, aber gerade zu Zeiten des FrühstücksZocks war es einfach viel angenehmer, ein „echtes Retro Gamepad“ zu nutzen.
Kurz darauf erschien dann allerdings der Quasi Nachfolger des NES30, der SFC30, der im Super-Nintendo-Look daher kommt. Mich hatte irgendwann genervt, dass der NES30 zwar die Optik vom NES, aber die Funktionalität des SNES. Einzig der fehlende Aufsteller hatte mich noch abgehalten, aber da ich den ohnehin fast nie genutzt habe und es für den SFC30 den sogenannten Xtander gibt, wagte ich das Upgrade. Fortan konnte ich meine geliebten Klassiker vom SNES auch am PC wieder mit dem ikonischen Gamepad spielen.
Doch da sollte die Reise des SFC30 noch nicht aufhören, denn das Gamepad ist ohne weiteres auch mit der Nintendo Switch verbunden werden. Hardwareseitig allerdings nur bis zu einem gewissen Grad, da es keine Analogsticks und keine zweite Reihe Schultertasten gibt. Für Octopath Traveller jedoch hat es gereicht und mir das ohnehin stark an die SNES-Ära angelegte Spiel noch spaßiger gemacht.
Mit dem passenden Controller von @8BitDo macht Octopath Traveler übrigens NOCH mehr Spaß <3 pic.twitter.com/ATk2OyCxhz
— MOEPZEROR ✌ (@moep0r) August 4, 2018
Der Xtander ist in der Theorie eine total gute Ergänzung zum Gamepad, bringt aber leider auch ein paar Probleme mit sich: Mein Hauptkritikpunkt ist die Befestigung. Das Teil besteht aus zwei Einzelteilen, vovon eins ans Gamepad geklemmt wird und das andere als Halterung für das Smartphone dient. Das ist sehr gut, da es auf diese Weise schnell und einfach verstaut werden kann. Leider verdeckt der Teil, der am Pad klemmt, den Ladeport. Das wäre halb so wild, wenn das Teil nicht so feste in den Rillen klemmen würde, dass ich Werkzeug benötige (wirklich!) um es zu entfernen. So wird leider jede neue Akkuladung zu Qual und ich bin deswegen tatsächlich dazu übergegangen, mir wieder einen Aufsteller mitzunehmen und mich darauf zu verlassen, dass ich in der Bahn einen Fensterplatz mit Tischchen bekomme.
Die zweite unangenehme Sache war, dass der Schwerpunkt des Gamepad-Handy-Konstrukts ganz klar im Handy lag und ich daher entweder immer etwas gegenhalten musste, damit der Spaß nicht nach hinten umkippt, oder den Winkel soweit ändern, dass das Handy mittig über dem Gamepad „balanciert“, was für 2x 45 Minuten täglich auch eher unpraktikabel ist. Außerdem sind moderne Handys offenbar immer so konzipiert, dass sie entweder den Power- oder den Leiserknopf auf mittlerer Höhe haben, der dann von der Klemme dauerhaft gedrückt wird und das Gerät entweder stumm oder gar abschaltet. Der Kompromiss ist dann, den Bildschirm nicht mittig, sondern etwas nach links versetzt über dem Controller zu haben, was mich auf Dauer wahnsinnig gemacht hätte.
Großer Pluspunkt gegenüber dem klassischen SNES-Pad sind natürlich die vier Schultertasten sowie die beiden Analogsticks. Weiterhin kann der Ipega das Handy dank flexibler Breite auch im Portraitmodus steuern, was zB bei DS-Emulation oder Splitscreen mit Guide sehr praktisch ist.
— MOEPZEROR ✌ (@moep0r) April 5, 2019
Natürlich konnte ich mich damit nicht geschlagen geben, denn glücklicherweise gibt es ein subreddit für alles und so bin ich in r/EmulationOnAndroid auf das IPEGA 9087 gestoßen. Dabei handelt es sich um ein teleskopisches Gamepad, das horizontal gestreckt wird und den Monitor in die Mitte packt. Wie eine Nintendo Switch, oder eine PSVita. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor im Handy, was nun aber die Mitte der Konstruktion darstellt und somit eine gute Balance bietet. Das Pad hat außerdem 2 Analogsticks und eine zweite Reihe Schultertasten, sodass ich damit wirklich alles ohne Einschränkungen spielen kann.
Zur Info: Dieser Post wurde (leider?) NICHT von 8Bitdo gesponsort. Auf deren Webseite gibt es aber trotzdem noch massig weitere Controller, die alle ihre eigenen Vorzüge haben, stöbern lohnt sich: http://www.8bitdo.com/#Products
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