Während der Corona-Zeit hat sich ergeben, dass ich in den 100 Tagen vom 23. März bis zum 1. Juli jeden Tag gestreamt habe. Da das zusätzlich zu einer Vollzeitstelle schon irgendwie ziemlich krass ist und ich da auch ein bisschen stolz drauf bin, möchte ich meine Erfahrungen hier mal etwas ausführlicher im Blog festhalten. (Für alle Lesefaulen gibt’s am Ende des Beitrags es auch noch das VOD vom 100. Stream. das ist allerdings auch 3,5 Stunden lang, be prepared.)
Warum mache ich sowas?
Angefangen hat es eigentlich eher zufällig. Da ich an drei Tagen unter der Woche ohnehin morgens im FrühstücksZock live ging, damit waren 3 von 7 Tagen sowieso schon fix. Und da ich ich Abende und Wochenenden pandemiebedingt ebenfalls zuhause verbracht habe, streamte ich spontan an den Tagen, an denen ich morgens nicht auf Twitch unterwegs war abends noch. Schnell hatte sich der Dienstag für Stardew Valley Coop mit @oldb0mb etabliert und an den Donnerstagen und am Wochenenden wurden diverse andere Spiele an- und durchgespielt.
Geplant waren die 100 Tage in Folge erst relativ spät. Zuerst war es eine Woche, dann zwei, dann plötzlich ein ganzer Monat. Nach diesen 30 Tagen hatte ich laut Statistik etwa 90 Stunden gestreamt, was mich motivierte, noch etwas mehr Zeit hineinzustecken und auf 100 zu kommen.
https://twitter.com/moep0r/status/1259006703842050051
Als ich auch das geschafft hatte, stand ich kurz vor 50 Tagen täglicher Streams, was ich auch relativ einfach hinbekommen habe. Die #50 war passenderweise ein Stardew-Valley-Stream für den unsere Zuschauerin (und offensichtlich begabte Künstlerin) coolj4y aka glas_onion ein super cooles Fanart für uns angefertigt:
https://twitter.com/glas_onion/status/1261173310508982273
Nach 50 Tagen hatte sich dann aber auch eine gewisse Routine entwickelt, sodass ich die 100 zwar nicht direkt geplant hatte, sie aber auch nicht ausschließen wollte. Als erklärtes Ziel sah ich sie tatsächlich erst etwa 3 Wochen später, als wir plötzlich schon den 71. Stream in Folge hatten. Ich fing irgendwann dann auch an, diese Zahl im Titel einzutragen, was den selbstgemachten Druck Stolz natürlich noch weiter erhöhte. Am Ende war es dann aber irgendwie alles doch weniger aufregend als ich dachte und nach den 70 kam ganz regulär die 80, die 90 und dann schlussendlich die 100.
Was macht sowas mit mir?
Also das wichtigste zuerst: Hätte ich keinen Spaß daran gehabt, dann hätte ich das sicherlich nicht so durchgezogen. Aber ganz unstressig war es natürlich auch nicht. Täglich ein paar Stunden streamen benötigt genau wie alles andere, was täglich gemacht eine gewisse Planung. Da ich ohnehin schon großer Fan der Kalenderpflege bin, bildete ich meinen Streamplan schon vor einiger Zeit in einem öffentlichen Kalender ab, sodass ich stets im Blick habe, was wann gespielt wird und was an dem Tag sonst noch so anliegt.
A propos spielen: Da ich ohnehin jeden Tag gestream habe, habe ich praktisch meine gesamte Spielzeit auch dort ausgelebt. Oft auch einfach damit begründet, dass ich pandemiebedingt ja sowieso zuhause bin und zocke, wieso sollte ich das dann nicht streamen, wenn ich die Möglichkeit habe? Meine Bildschirmzeit hat sich allerdings auch zum Großteil darauf beschränkt, sodass ich viel weniger Filme und Serien geschaut habe, als sonst. Auch an meinen “freien” Abenden habe ich dann doch eher Videocalls mit Freunden abgehalten oder mich um anderen Kram gekümmert, der nun mal so anfällt.
Ein bisschen überrascht bin ich von der Tatsache, dass ich in den 100 Tagen auch wirklich Bock hatte zu streamen und Tag für Tag sowohl mental als auch physisch in der Verfassung war, das durchzuziehen. Klar, das war zum größten Teil nur Videospiele spielen, duh! aber das ganze technische und organisatorische Drumherum kann doch schnell in Stress ausarten. Da ich aber sowohl den technischen Teil sehr gern mag, als auch einfach sehr gern einen geregelten Tagesablauf habe, war das für mich eher positiver Stress. Ich würde sogar fast soweit gehen und behaupten, dass ich persönlich daran gewachsen bin. Aber nur fast.
Machst du sowas nochmal?
Ganz ehrlich: Ich glaube nicht. Obwohl ich wie gesagt sehr viel Spaß an der Sache hatte, hat mich das tägliche Streamen doch irgendwie eingeschränkt. Hätte ich nicht 3x die Woche sowieso morgens beim FrühstücksZock mein Programm durchgezogen, wäre das wohl so auch sowieso nicht möglich gewesen.
Ich hatte unter der Woche quasi jeden Abend etwas vor und kaum “Alleinezeit”. Das war natürlich einerseits ziemlich cool, weil ich trotz der Kontakteinschränkungen immer nette Menschen hatte, mit denen ich mich austauschen konnte, aber hin und wieder ein Abend mit mir alleine hätte mir wohl auch ganz gut bekommen. Dennoch bin ich in Summe ganz froh darum, das Projekt in diesem Umfang durchlebt zu haben. Ähnlich schon wie beim täglichen Laufen (was ich im April zu allem Überfluss parallel noch gemacht habe, haha) weiß ich nun, dass mir dieses Hobby wichtig genug ist, jeden Tag dafür Platz zu schaffen.
Und das beste daran? Ich habe langsam wirklich das Gefühl, dass ich damit Freude verbreite.
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