Folgender Rueckblick enthaelt (natuerlich, duh.) eine gewisse Menge Spoiler! Also nur weiterlesen, wenn euch das egal ist und/oder ihr auf Stand seid und ihr aus irgendeinem Grund trotzdem noch meine Meinung zu dem Kram wissen wollt.
Die zehnte Episode unserer Lieblingszombie-Soap hat sich stark nach Fuellepisode angefuehlt, denn so richtig viel passiert ist eigentlich nicht: Die Gruppe ist zu Fuss auf dem Weg nach Washington, hat aber noch 60 Meilen vor sich. Sie leiden an akutem Nahrungs- und Wassermangel, sind daher alle ziemlich fertig und beiden Todesfaelle in den letzten Tagen tragen auch nicht gerade positiv zur Laune bei. Die Gruppe findet schliesslich einen Wasservorrat, dem sie aber nicht trauen. Noch waehrend sie darueber diskutieren faengt es ploetzlich an, wie aus Eimern zu regnen und sie finden Unterschlupf in einer kleinen Waldhuette. In der folgenden Nacht tobt ein schweres Unwetter und am naechsten Tag liegen ueberall Baeume und zerfetzte Walker herum. Als Maggie und Sasha morgens die Lage checken, treffen Sie auf einen Unbekannten, der sich als Freund ausgibt und so endet die Episode mal wider mit einem Cliffhanger.
Wie gesagt hatte die Episode wenig Knueller, aber viel Fueller was die Story angeht. Es war zwar schoen, auch mal zu sehen dass die Protagonisten unter den Verlusten leiden und auf diesem Wege auch Charakterentwicklung dargestellt wird, aber die meisten haben wir schon mal in Trauer gesehen und die Folge damit zu strecken, wie die Leute mit sich selbst kaempfen halte ich fuer keine besonders grossartige Idee.
Sehr gut hingegen fand ich die Darstellung der Verzweiflung im Angesicht von Hunger und Durst. Neben den Gefahren durch die toten und lebendigen Menschen gibt es noch andere Probleme mit denen man klar kommen muss. Rick und seine Freunde hatten zwar bisher schon mit einer schweren Grippe zu kaempfen aber bis jetzt hatten sie stets genug Verpflegung.
Ein weiterer toller Einfall waren die wilden Hunde, die die Gruppe kurzzeitig bedrohen, dann allerdings schnell von der immer noch rachsuechtigen Sasha ausgeschaltet werden. Ich hoffe, dass es sich dabei nicht um die Woelfe gehandelt hat, vor denen in Noahs Dorf gewarnt wurde (Wolves are near), denn dann habe ich mich komplett umsonst gehyped was die naechsten grossen Boesewichte angeht. Allerdings schien der Typ vom Ende auch nicht sonderlich vertrauenswuerdig. Wir werden sehen.
Das eigentliche Highlight der Episode war aber fuer mich ganz klar Ricks Ansprache in der Waldhuette. Er sprach von seinem Grossvater, der ueber Jahre im zweiten Weltkrieg gedient hat und nur durchgehalten hat, weil er sich stets selbst einredete, er sei bereits tot. Als er die Geschichte dann mit we ARE the Walking Dead beendet, war das schon ziemlich bewegend. Es waere sehr leicht gewesen, diesen Spruch zu verbocken, aber Andrew Lincoln hat es geschafft die Nachricht zu vermitteln ohne dabei zu kitschig oder zu albern zu wirken. Als weiterer Bonus waere hier dann auch noch anzumerken, dass die erschoepfte Gruppe Anfangs nur wenige hundert Meter vor einer Walkerherde entfernt herlaeuft und den lebenden Toten dabei ziemlich aehnlich sieht. Grossartiges Foreshadowing!
Damit sei Maggies Traumsequenz (wenn es denn eine war) dann auch wieder wett gemacht: Die Gruppe schlaeft friedlich, nur Daryl ist noch auf und beobachtet die Stalltuer. Als er sieht, dass draussen Walker unterwegs in Richtung Huette sind, versucht er die Tuer zu schliessen, fordert dabei aber keine Hilfe der anderen an. Ploetzlich wacht Maggie auf, eilt ihm zu Hilfe, sagt aber auch niemandem sonst bescheid. Auf dieselbe Art und Weise reagiert der gesamte Rest der Gruppe, bis irgendwann nur noch die kleine Judith am schlafen ist. Dann wird der Krach draussen immer lauter, bis ploetzlich… Maggie die Augen oeffnet und wieder in ihrem Bettchen liegt.
Ich gehe mal davon aus, dass es sich hier um eine Traumsequenz handeln soll und der steigende Laermpegel dabei die Intensitaet des Sturms wiederspiegelt. Waere die Szene kein Traum gewesen ergaebe es absolut keinen Sinn, dass die Walker von Baeumen und Sturm getroffen wurden, die Huette aber nicht. Blieben jedoch beide unversehrt, dann haetten die Walker niemals einfach so aufgegeben, die Tuer einbrechen zu wollen. Naja, wie auch immer.
Zum Schluss dann aber noch ein Lob, denn die Szene mit dem geknebelten Zombie im Kofferraum fand ich ziemlich stark, obwohl sie total ohne Kontext war. Wir sehen nur, dass Maggie ein Auto durchsucht und dort diese wieder zu sich gekommene Frauenleiche findet, die an Haenden und Fuessen zusammengebunden ist und einen Knebeln im Mund hat. Da wir nichts genaueres wissen, bleibt nur die Spekulation darueber, unter welchen Umstaenden es wohl dazu kam, dass die Frau ihr Grab in einem Kofferraum gefunden hat. Definitiv einer der dunkleren Momente von The Walking Dead.
Ich denke mal, dass der Plot kommende Woche wieder weiter voran getrieben wird und wir Rick wohl in die naechste Stadt begleiten. Wird wohl langsam Zeit, dass ich mich mal wieder den Comics widme, die Show hat meine Kenntnisse mittlerweile ueberholt und eigentlich bin ich dem TV ja gern einen Schritt voraus.
Was bisher geschah:
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