Ich habe dieses Jahr meine zweite SPIEL in Essen miterlebt, will euch hier aber den hundertsten Messebericht ersparen und berichte deswegen von einer anderen, aber ganz ähnlichen Veranstaltung: Der Spielewelt in Bielefeld.
Es handelt sich dabei wie gesagt ebenfalls um eine Brettspielveranstaltung. Auch hier stellen die großen Verlage ihre Neuheiten vor und überall sind Tische, an denen man Spiele ausprobieren kann.
Mir hat im Gegensatz zu Essen allerdings die vorherrschende Atmosphäre viel besser gefallen. Alles war entspannter und fast überall war noch Platz, sodass wir auch wirklich mal ein Spiel nicht nur ansehen, sondern auch anspielen konnten. Flächenmäßig kann Bielefeld natürlich nicht mit Essen mithalten, aber dennoch haben wir den Tag gut rumbekommen.
Die Veranstaltung geht über zwei Etagen und bietet neben den Ständen der Verlage auch noch einen kleinen Flohmarkt, wo wir ein paar Titel für kleines Geld gebraucht kauften. Außerdem gab es auf der zweiten Etage auch noch eine Spieleausleihe, die wir leider viel zu spät entdeckt haben. Hier hätten wir uns gezielt Spiele ausleihen können, um diese dann an einem der vielen Tische einfach zu spielen.
Wir hatten leider nur die zeit für die Würfelversion von Istanbul, aber nebenan waren auch schlaue Köpfe, die solche Brocken wie T.I.M.E. Stories geliehen haben und sich somit mal eben 40€ und mehr gespart haben. Beim nächsten mal werden wir definitiv auch eher dort aufschlagen und den Verleih belagern. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen.
Auch sehr interessant war der Stand, an dem Brettspiele für Blinde vorgestellt wurden. Dabei handelt es sich um “normale” Spiele, die durch gewisse Modifikationen eben auch für Menschen mit Sehbehinderungen spielbar gemacht wurden. Ich fand es wahnsinnig interessant, auf welch clevere und teilweise auch einfache Art und Weise den Menschen praktisch eine ganz neue Welt eröffnet werden kann.
Mir hat die Spielewelt wirklich wahnsinnig gut gefallen und ich werde nächstes Jahr auch auf jeden Fall wieder dort sein. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, mir die SPIEL in Essen (und den damit verbundenen Stress) einfach zu sparen und dann einfach in der Heimat all die tollen Spiele auszuprobieren, von denen mir in den Wochen davor in diversen Podcasts vorgeschwärmt wird. Wahrscheinlich habe ich das bis nächstes Jahr aber auch schon wieder vergessen und werde mich im Zug nach Essen fragen, wieso ich mir das eigentlich antue.
Essen ist wahrscheinlich eher wie ein großer Marktplatz, wo eingekauft wird bis die Bügel reißen In der Raspi kommt man echt eher mal zum Spielen (dieses Jahr leider ohne ausreichend Zeit) und ich konnte sogar ein paar Worte mit Uwe Rosenberg wechseln. Alles familiärer und mit mehr Flair. Werd mir Essen wohl antun, weil ich da zuletzt vor über 20 Jahren war