Gestern war es endlich soweit: Freitag der 13. Februar 2009. Endlich kam das langerwartete Remake ins Kino. Und ich bin live dabei. Ich hatte zwar hohe Erwartungen aber irgendwie war ich mir dann doch sicher, dass diese nicht erfuellt werden koennen, als ich das erste mal das Plakat mit dem Schriftzug “Von den Machern von Texas Chainsaw Massacre” las und mir die Bay/Nispel-Verstuemmelung dieses Klassikers in den Sinn kam. Weiterhin wurde meine Vorfreude durch das anwesende Publikum getruebt: gefuehlte 90% der Anwesenden schienen sich zu unterhalten und die anderen 10% kamen erst in den Saal, als der Film schon am laufen war. Schade eigentlich. Aber was erwartet man an einem Freitag Abend im Cinemaxx anderes?
Regie
Marcus Nispel
Hauptdarsteller
Derek Mears als Jason Voorhees
Jared Padalecki als Clay
Danielle Panabaker als Jenna
Amanda Righetti als Whitney
Travis Van Winkle als Trent
Aaron Yoo als Chewie
Eine Gruppe Jugendlicher reist ueber das Wochenende in den Wald am Crystal Lake und wollen sich dort eine schoene Zeit machen. Doch zwei von ihnen haben mitbekommen, dass in dem Wald Mengen von qualitativ hochwertigem Marihuana wachsen und wollen es ernten. Als sie Abends am Lagerfeuer sitzen erzaehlt einer von ihnen die Geschichte von Jason Voorhees, der einst im Crystal Lake ertrunken ist und woraufhin seine Mutter alle Aufseher des Camps umbrachte. Und natuerlich, dass Jason angeblich noch lebt und sein Unwesen im anliegenden Wald treibt.
Bei einer naechtlichen Erkundungstour finden zwei der Jugendlichen Jasons Versteck und den Altar, auf dem er den Kopf seiner Mutter aufbewahrt. Jason merkt, dass jemand da war und bringt alle um. Bis auf das Maedchen Whitney. Die haelt er in einem Tunnelsystem unter dem Wald gefangen, da sie ein Amulett traegt, dass sie neben dem Kopf der Mutter fand und nun von Jason gewissermassen als seine Mutter angesehen wird, bzw diese personifiziert. Im Remake wird dies leider nicht so deutlich wie im Original, denn nun koennte man Jasons Gehorsam auch darauf zurueckfuehren, dass er mit seinem Vornamen angesprochen wird. Und das ist ja ganz und gar nicht der Fall.
Sechs Monate spaeter: Whitneys Bruder Clay hat seine Schwester als vermisst gemeldet und sucht nun nach ihr, da die Polizei die Suche schon mehr oder weniger aufgegeben hat. An einer Tankstelle trifft er eine Gruppe von Jugendlichen, die ein Wochenende voll von Drogen, Sex und Alkohol in einer Villa in der Naehe des Sees verbringen wollen…
So weit, so gut. Im Prizip also eine Mischung aus den ersten drei Teilen des Friday the 13th Franchises. Jedoch mus sich sagen, dass mir der Film eigentlich so gar nicht gefallen hat. Es fing damit an, dass man die ersten beiden Teile eigentilch nur mit eingebaut hat, damit Jason dann endlich mit seiner Maske rumlaufen kann und alle umbringt. Die meisten kennen ihn ja eh nur aus Freddy vs. Jason oder evtl noch Jason X und wissen daher prinzipiell gar nichts ueber ihn. Naja immerhin ein bisschen Filmkunde, bravo. Was mir als naechstes aufgefallen ist, ist einmal das staendige gerede ueber Drogen und Sex. Natuerlich kann man damit die heutige Jungend (FSK18 *raeusper*) locken, aber irgendwann ist dann doch mal gut. Wer will schon sehen, wie ein Hinterwaeldler Nackfotos aus Heftchen ableckt und mit einer Schaufensterpuppe ueber ihr gemeinsames erstes Mal redet?
Und zum Zweiten sind ganz klar die unsympatischen Hauptpersonen so fehl am Platz, dass man als Zuschauer leicht auf Jasons Seite wechselt und nurnoch den spektakulaeren Exekutionen entgegenfiebert. Die dieses mal gar nicht so spektakulaer sind, wie man denken koennte. Ich als Fan der Reihe habe die meisten Sachen davon schonmal gesehen und hatte in Zeiten von Saw und Hostel eigentlich mehr erwartet. Zumal es nicht einmal wirklich schockierend war, denn meistens erschien Jason unterstuetzt von lauten Soundeffekten, toetete Jemanden und verschwand dann direkt wieder. Ein weiteres Manko sind wie ueblich die untalentierten Schauspieler(innen), die wirklich nur fuer das Auge dabei sind, denn sie sehen aus als kaemen sie geradewegs aus Kalifornien vom Fotoshooting fuer den naechsten Sommerkatalog. Und natuerlich wie bereits in Freddy vs. Jason der fehlende Kane Hodder als Jason. Zumal Jason in diesem Teil auch wieder Haare auf dem Kopf hat, was mir auch schon bei machem alten Teil ein Dorn im Auge war.
Was mir jedoch gut gefallen hat, waren die gewisse Szenengleichheit zu den vorhergegangen Filmen, die sich ueber die gesamte Geschichte erstrecken und Kennern somit immer wieder ein kleines aber ehrliches Grinsen auf die Lippen zaubern koennen. Und das obwohl zu Beginn des Spektakels eine Meldung zu lesen ist, dass es sich um ein Remake handelt und nicht auf das Original von 1980 Bezug genommen wird. Ich muss sogar zugeben, dass die Szene in der Jason seine Maske bekommt, mir besser gefaellt als die echte aus Teil 3. Wobei es damals sicher auch nicht geplant war, ihn von nun an mit einer Eishockeymaske als Markenzeichen herumlaufen zu lassen. Naja wie auch immer, ein Punkt fuer Nispel.
Was mir auch ueberraschend gut gefallen hat, war die Einfuehrung in den Film: Zuerst der Rueckblick auf das Ende vom 1980er Original, dann die erste Gruppe der Jugendlichen und dann wird erst der Titel eingeblendet. Und zwischen den Schnitten werden die Maincredits eingeblendet. Whoa! Old school!
Das Remake von Freitag der 13. ist irgendwie eine Mischung aus der ersten drei Teilen, wobei die ersten beide nur als Alibi benutzt werden um Jasons jetzige Gestalt zu erklaeren. Insgesamt kann man einen “modernen Horrorfilm” erwarten. Aehnlich wie schon Texas Chainsaw Massacre und wahrscheinlich auch das kommende Nightmare on Elm Street kommt das Remake von Freitag der 13. aber nicht an das Original – bzw in diesem Fall an die Originale – heran.
Trailer [Englisch]
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