Stephen Kings Werk Der Musterschueler ist eine von vier Kurzromanen, die gesammelt im Buch ‚Fruehling, Sommer, Herbst und Tod‘ veroeffentlicht wurden. In der Geschichte geht es um einen Jungen namens Todd Bowden, der sich fuer Geschichte – oder genauer: fuer die Nazis im zweiten Weltkrieg – interessiert und durch Zufall entdeckt, dass ein alter Herr aus seinem Ort der Kriegsverbrecher Kurt Dussander ist. Doch statt ihn bei der Polizei anzuschwaerzen, stattet Todd dem alten Dussander lieber Besuche ab, in denen er ihn um Geschichten aus den Vernichtungslagern erpresst. Beide steigern sich immer weiter in diese missliche Lage hinein und so kommt es dazu, dass sie sich im Laufe der Jahre immer mehr auf den Anderen verlassen muessen, denn beide koennten durch Gespraeche mit den richtigen Leuten das Leben des jeweils anderen betraechtlich veraendern. Oder besser gesagt ruinieren…
Der Musterschueler ist eine von Kings Geschichten, die den Leser wirklich bedruecken und stellenweise wirklich ein flaues Gefuehl im Magen verursachen. So werden beispielsweise Gewalttaten ziemlich detailliert beschrieben und auch die krankhaften sadistischen Gedanken der Protagonisten werden sehr ausfuehrlich geschildert. Manchmal will man das Buch dann doch lieber erstmal zur Seite legen und sich vom Ekel kurieren. Die Geschichte ist aber (wie die meisten von Kings Romanen) sehr gut geschrieben, was stets das Interesse aufleben laesst. Stephen King schafft es in Der Musterschueler ohne Probleme eine Spannung aufzubauen, wie ich sie nur selten erlebte. Einige Passagen konnte ich gar nicht schnell genug lesen, weil ich nicht erwarten konnte, wie es weitergeht.
Ohne gross ins Detail gehen zu wollen, kann ich das Buch allerdings nicht jedem empfehlen, denn viele Stellen der Geschichte stehen wirklich am Abrund der menschlichen Seele. Zwischenzeitlich fragte ich mich auch, warum es keine Altersfreigabe fuer Buecher gibt, wo ja jetzt bei Filmen sogar das Frontcover verschandelt wird um die Jugend zu schuetzen. Allerdings will ich an dieser Stelle auch nicht weiter darauf eingehen.
Als Fazit fasse ich hier zusammen, dass Stephen Kings Der Musterschueler eine gute, aber dennoch boese Geschichte gelungen ist, die stets zwischen Spannung, Ekel und ’normaler Handlung‘ schwankt und daher ein gefaehrlicher Cocktail fuer all die ist, die nicht wissen, was sie erwartet.
7 von 10 moeglichen Punkten
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