Ich war ja noch nie großer Fan davon, Essen zuzubereiten. Wenn wir mal vom Am-Grill-stehen absehen, dann will ich so wenig Zeit wie möglich damit verbringen, Nahrung für die bevorstehende Aufnahme vorzubereiten.
Kochen, schneiden und rühren sind Dinge, die ich in gewisser Weise als Zeitverschwendung ansehe und daher stets auf ein Minimum reduzieren will. Bestes Beispiel dafür wären wohl die guten alten Ravioli: Normalerweise sollte man diese erst in einen Topf tun, den dann auf dem Herd warm werden lassen und ewig lang daneben stehen und aufpassen, dass nichts anbrennt. Danach (mehrfach) den Teller befüllen und essen. Ich hingegen öffne die Dose, nehme mir einen Löffel und esse. Zack fertig: kalte Ravioli. Sie schmecken mir warm zwar auch ganz gut, aber eben nicht gut genug um so viel Aufwand und Zeit zu investieren.
Versteht mich nicht falsch, ich habe absolut nichts gegen gutes Essen, mir ist es lediglich nicht wichtig genug, mehr Zeit als nötig dafür aufzuwenden. Zumal mir eine (von mir) selbstgemachte Pizza ohnehin niemals so gut schmecken würde wie die vom jahrelang ausgebildeten Koch in meiner Lieblingspizzeria.
So viel dazu, nun habt ihr eine ungefähre Ahnung davon, wie ungern ich essen zubereite.
Aufgrund genau dieser Abneigung konnte mich neulich ein Artikel auf Golem.de schon mit der Überschrift total begeistern: Soylent-Flüssignahrung: Die Freiheit, nicht ans Essen zu denken.
Und was ist jetzt dieses Joylent?
Bei Joylent handelt es sich um ein Pulver, das man in Wasser auflöst und dessen Zutaten so gewählt wurden, dass man bei 3 Drinks am Tag mindestens 100% aller wichtigen Nährstoffe aufnimmt. Zur ersten Lieferung gibt es praktischerweise direkt alles dazu, was man für eine einfache Portionierung braucht: Ein Messbecher mit Deckel, einen Löffel und einen Gitterball(?) zum einfacheren vermischen von Wasser und Pulver.
Es gibt momentan die Geschmacksrichtungen Erdbeere, Vanille, Schokolade, Banane und Mango, von denen ich auch in der ersten Bestellung jeweils eine Packung mit Pulver für drei Mahlzeiten bestellt hatte. Von Mango war ich wie erwartet nicht so begeistert, aber ich wollte es wenigstens mal probiert haben.
Geschmacklich sind die unterschiedlichen Sorten aber dennoch gut gelungen, es schmeckt immer ein bisschen wie ein Milchshake der jeweiligen Sorte. Nicht richtig intensiv, aber dennoch wahrnehmbar. Sattmacher mit angenehmem Geschmack. So wie ich es am liebsten habe.
Die Aufmachung des Ganzen hat mir auch sehr gut gefallen. Alles ist erfrischend bunt und liebenswert designed, sodass erst gar kein Gefühl von chemischer Sterilität aufkommen kann. Von der Konsistenz her ist Joylent eher cremig als flüssig und hinterlässt ein körniges Gefühl im Mund. Finde ich aber nicht weiter schlimm, denn durch diese Dicke merkt man praktisch schon beim trinken, dass man eigentlich gerade isst und entsprechend auch satt wird.
Denn neben den 173g Pulver befinden sich auch 500ml Wasser in jedem Shake, was halt ganz unabhängig vom Nährwert ein halbes Kilo Nahrung pro Mahlzeit ist. Da ist ein gewisses Füllegefühl gar unvermeidlich.
Dank Joylent bin ich jetzt Teilzeitveganer
Sehr positiv finde ich auch, dass Joylent auch als komplett vegane Variante angeboten wird, was mir leider erst bei der zweiten Bestellung aufgefallen ist. Ich esse zwar gern Fleisch, aber wenn etwas nicht nach Fleisch schmeckt, dann muss auch keins drin sein. Ich habe zwar keinen direkten Vergleich gemacht, aber die veganen Shakes schmecken genauso wie die anderen. Von daher ernähre ich mich nun zu einem bestimmten Prozentsatz vegan. Und das war ganz schön einfach.
Wieso nur zu einem bestimmten Prozentsatz? Na, weil ich Joylent nicht wie ein Nahrungsersatz sondern eher wie eine Nahrungsergänzung für faule Zeiten sehe. Wenn jemand was leckeres kochen will, dann esse ich natürlich mit und ich werde natürlich auch weiterhin noch Pizza und Nackensteaks in mich reinstopfen wenn ich die Möglichkeit habe.
Aber wenn mein Tagesplan ohnehin nichts als faul-auf-dem-Sofa-flanieren vorschreibt und ich mir nicht einmal sicher bin, ob ich in den nächsten 12 Stunden eine Hose anziehen werde, dann reicht mir als Mittagessen auch ein Shake, der einfach satt macht. Als Alternative gibt es auch noch die sogenannte Twennybar, die 20% des Tagesbedarfs in Form eines Schokoriegels bietet. Ist ganz cool für unterwegs, weil man so einen mehr oder weniger sättigenden Snack im Rucksack hat und gar nichts mehr zubereiten muss.
Der größte Witz bei der Sache ist wohl, dass ich mich durch das Pulverzeugs am Ende wahrscheinlich sogar gesünder ernähre als vorher. Eben weil ich von einem Shake nicht nur satt werde, sondern auch ein Drittel meines Tagesbedarfs von ca. allem enthalten ist. Dagegen stinken die Ravioli wohl ziemlich ab.
Wie seht ihr das mit der Ernährung? Reizt euch das Konzept oder seid ihr womöglich leidenschaftliche Köche?
Kalte Ravioli, lecker! Deshalb sind Dosen Ravioli die perfekte Festival Nahrung. Ist es nass und kalt: Dose aufn Kocher. Ist es warm: Dose auf und rein damit… Geht wunderbar, auch wenn ich dafür schon mal irritierte Blicke geerntet habe :-D
Was kochen Zuhause angeht: auf ein Minimum reduzieren ja, aber es muss auch schmecken. Und da bezweifel ich, dass mich dieser Shake zufrieden stimmen würde. Mag aber vll auch daran liegen, dass ich mir einen Shake als vollwertige Nahrung nicht vorstellen kann. Ein Versuch wäre es vll dennoch mal wert, ich kenn so Tage wo man nur auf der Couch liegt. Endet dann meistens mit Wagner Steinofen…
Ich bin von dieser „One Pot Pasta“ Geschichte begeistert: Nur ein Topf zu spülen, wenig Aufwand (das bisschen schnibbeln und zusammenkippen…) und es schmeckt mir sogar deutlich besser als wenn ich Soße und Nudeln seperat koche.
JOYLENT GREEN IS PEOPLE!!!!
Nee, ist doch vegan ;)
Wenn ich mir schon sonen Pulverzeug reinziehen würde (..müsste) dann doch lieber etwas proteinlastiger. Rein von den Nährwerten irgendwie doof, du bist doch auch quasi Langstreckenlauf-Leistungssportler. Vermutlich aber immer noch besser als die Ravioli.
Es gibt sogar eine Sportlervariante! Die war aber immer ausverkauft. Und irgendwas mit Koffein auch, aber auf Kaffee will ich dann irgendwie doch nicht verzichten.
Und ausserdem: no Doping! :D
Wie schmeckt es mit Bier statt Wasser?
Gute Frage. Werde ich heute noch ausproBIERen
Okay lieber doch nicht. Habe Angst, dass mir die Flasche beim Schuetteln aufplatzt. Und das will niemand wegmachen :( :D
Ich hab auch erst Soylent gelesen und war ein bisschen schockiert…
Bestellst/isst/trinkst du das noch?
Hin und wieder, im Büro esse ich aber fast täglich die twennybars, das sind so Riegel, die 20% des Tagesbedarfs von Allem decken. Super als Frühstück oder für den kleinen Hunger :)
Schmecken die dir besser? Und findest du die für lange Tage unterwegs geeigneter als die Shakes? So vom Gefühl her würd ich nämlich eigentlich lieber 500ml trinken als nur einen Riegel essen. Hab aber auch gelesen, dass die schwer im Magen liegen? Und ich hab Angst, dass die ähnlich eklig sind wie Rawbite.
Ist halt praktischer für unterwegs, weil du nichts mehr anrühren musst oder so. Wie ein gesundes Snickers quasi. Allerdings trinke ich schon noch gern ein bisschen was dazu, weil die doch meist arg trocken sind. Geschmacklich aber okay, Vanille würde ich sogar als lecker einstufen ^^
Aber 500ml trinken ist halt auch ganz okay. Wäre mir unterwegs nur zu doof. Vllt wenn man es zuhause fertig macht und mit nimmt, aber dann muss man erst noch umfüllen und das ist ja auch wieder so umständlich
Okay, danke! :) Dann überleg ich mir das mal.